11. Mai 2016
Die AGV teilt ihren Erfolg und gibt 20 Mio. Franken an ihre Kunden zurück
Der Kanton Aargau blieb 2015 von grösseren Schäden verschont, ähnlich wie bereits 2014. Stürme, Starkregen, Hagel und auch Brände verursachten bei Aargauern Hauseigentümerinnen und -eigentümern Schäden – die Schadensummen sind jedoch unter dem langjährigen Durchschnitt. Die obligatorische Gebäudeversicherung kann für 2015 ein positives Jahresergebnis von CHF 20 Mio. vorweisen. Wohingegen die Gebäudewasserversicherung mit einem negativen Ergebnis abschliesst.
Feuer- und Elementarschadenversicherung
2015 kam es glückerweise zu keinen grossen Elementar- oder Feuerereignissen. Hauptschadenursache im Bereich Elementar waren die Stürme Ende März sowie Anfang Juni. Dabei kam es zu über 1'000 Schadenmeldungen, Schadensumme rund CHF 2,5 Mio. Mitte August führten Hagel in Verbindung mit stürmischen Winden zu 400 Schadenmeldungen. Das entspricht einer Schadensumme von CHF 1,13 Mio. 2015 fielen die Elementarschäden insgesamt mit CHF 7,13 Mio. leicht höher aus als im Vorjahr. Im Berichtsjahr sind die meisten Feuerschäden auf Blitzschlag zurückzuführen. In der Regel fallen diese Schäden eher klein aus. 328 Schadenmeldungen nach Blitzeinschlägen führten zu insgesamt CHF 831'000.00 Schadensumme. Die Feuerschäden sind im Vergleich zu den Elementarschäden etwas zurückgegangen und betrugen für 2015 insgesamt CHF 15.5 Mio.
Das positive Jahresergebnis von CHF 20 Mio. ist auf drei wesentliche Punkte zurückzuführen: Wie bereits aufgezeigt, verging das Jahr ohne grosse Schäden und die AGV hat gute Immobilienerträge erzielt. Die grosse Differenz zum Vorjahresergebnis ergibt sich durch die allgemein schlechtere Finanzlage und der dadurch schlechteren Performance auf den Wertschriften.
Der Überschuss wird nach Abzug der Abgabe an den Kanton von CHF 1 Mio. dem Eigenkapital zugewiesen. Eine solide Eigenkapitalbasis ist die Voraussetzung, dass sich Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer auch bei Grossereignissen auf ihre Gebäudeversicherung verlassen können. Die AGV ist gut aufgestellt, dass sie den steigenden Risiken Rechnung tragen kann und insbesondere Grossereignisse auch ohne Prämienaufschläge finanzieren kann.
Die AGV versicherte 2015 0,8 % mehr Gebäude und zwar insgesamt 226'929. Das Versicherungskapital erhöhte sich sogar um 2,5 % auf CHF 212 Mrd.
Die Bauzeitversicherungen können für das Jahr 2015 einen leichten Anstieg bei den Anmeldungen verzeichnen. Die Bausumme stieg jedoch beträchtlich an von CHF 3,5 Mrd. auf CHF 4,2 Mrd. Zwei Grossprojekte sind hauptsächlich für den Anstieg verantwortlich.
Gebäudewasserversicherung
Auf den 1. Januar 2015 hat die AGV die Leistungen der Gebäudewasserversicherung verbessert. Der Prämiensatz bliebt konstant jedoch gilt ein höherer Deckungsumfang. Neu gibt es einen Schadenfreiheitsrabatt, wenn das Gebäude über drei Jahre keinen Wasserschaden gehabt hat. Und es gibt die Möglichkeit einen Selbstbehalt zu wählen, was wiederum einen Rabatt auf die Prämie erlaubt. Die Gebäudewasserversicherung versichert 117'946 Gebäude, das Versicherungskapital betrug CHF 104 Mrd. – das ist ein Anstieg von 2 %. Die Prämieneinnahmen sanken auf CHF 25,5 Mio. und stehen der Schadensumme von CHF 28,3 Mio. entgegen. Das negative Jahresergebnis von CHF 9,3 Mio. ist auf drei wesentliche Ursachen zurückzuführen: Prämienmindereinnahmen durch den neu eingeführten Schadenfreiheitsrabatt, negative Performance auf den Wertschriften sowie die Gewährung der Überschussbeteiligung.
Die Eigenkapitalbasis der Gebäudewasserversicherung reduziert sich durch das negative Jahresergebnis von CHF 115,4 Mio. auf CHF 106,2 Mio. Dank ausreichenden Reserven konnte das negative Ergebnis aufgefangen werden.
Überschussbeteiligung 2016
Sowohl bei der obligatorischen Gebäudeversicherung als auch bei der freiwilligen Gebäudewasserversicherung gewährte die AGV eine Überschussbeteiligung von 20 % auf die Prämien fürs Jahr 2016 – insgesamt CHF 20 Mio. Das war möglich, weil es vergleichsweise zu wenigen Schäden gekommen ist, die Finanzerträge in den Vorjahren gut waren und die AGV über eine solide Eigenkapitalbasis verfügt. Dadurch kann die AGV ihren Erfolg an ihre Versicherten weitergeben.
AGV – mehr als eine Versicherung
Die AGV setzt weiterhin auf Schutz vor Naturgefahren. Das Team der Elementarschadenprävention hat im Berichtsjahr vermehrt Eigentümerinnen und Eigentümern von Gebäuden mit erhöhtem Schadenrisiko beraten. Das sind Gebäude, die bereits einmal durch Hochwasser oder Oberflächenwasser beschädigt wurden und nicht genügend geschützt sind. Bei solchen Gebäuden sind Schutzmassnahmen besonders wirksam und auch rentabel. Die Checkliste "Gebäudecheck" hilft Hauseigentümerinnen und -eigentümern das Risiko bei ihrem Gebäude selber zu erkennen. Die Spezialisten der AGV stehen beratend zur Seite. 2015 beurteilten die Spezialisten der AGV 785 Gebäude und deren Gefährdung. Die AGV unterstützte die Realisierung von Objektschutzmassnahmen mit insgesamt CHF 0,7 Mio.
Kommt es trotzdem zu Schäden: Die Aargauer Feuerwehren sorgen dafür, dass Schäden vermindert und bekämpft werden. 2015 leistete die AGV Beiträge und Subventionen an die Gemeinden im Umfang von CHF 10,6 Mio. (z.B. Wasserversorgungs- und Hydrantenanlagen, Feuerwehrlokale und -einrichtungen, Motorfahrzeuge und Ausrüstung der Feuerwehrangehörigen). Auch Kurse zur Ausbildung der Feuerwehrangehörigen unterstützte die AGV mit CHF 2,9 Mio. 2015 investierte die AGV zusätzlich CHF 329'000.00 in den Abbruch und einen Neubau des Brandhauses auf dem Gelände des kantonalen Zivilschutzausbildungszentrum (ZAZ) in Eiken. Im Brandhaus können Feuerwehren praxisnahe Trainings durchführen: Richtiger Umgang mit Feuer und Wasserdampf, mit Temperaturunterschieden und Sichtbehinderung – all das kann man nicht aus Büchern lernen.
Die Feuerwehren kamen insgesamt zu 4'626 Einsätzen. Das waren Elementarereignisse, Gebäudebrände, Personenrettungen sowie Öl-, Chemie- und Umwelteinsätze.
Verwaltungsräte im Amt bestätigt
2015 bestätigt der Regierungsrat die sieben Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte für eine weitere Amtsperiode (Oktober 2015-2017). Der Grosse Rat hat beschlossen, die Amtszeit von zwei auf ein Jahr zu reduzieren. Die neue Regelung tritt 2017 in Kraft. Neu wird dann auch der Verwaltungsratspräsident durch den Regierungsrat aus den Mitgliedern des Verwaltungsrats bestimmt.
Neues Leitbild
Ende 2015 führte die AGV ein neues Leitbild ein. Zum einen dient es für die Mitarbeitenden als Orientierung für das tägliche Handeln. Und zum andern zeigt es Kundinnen und Kunden, welche Produkte und Dienstleistungen sie von der AGV erwarten dürfen. Gegenüber den Kundinnen und Kunden gilt: Sie verdienen die Nummer 1! Die Mitarbeitenden handeln erstklassig, professionell, vertrauenswürdig und verlässlich.
Medienmitteilung (.pdf / 97.6 kB)